Heilpilze

Heil- und Vitalpilze

 

Im deutschsprachigen Raum werden sowohl die Begriffe Heilpilze, Vitalpilze oder auch Medizinalpilze verwendet. Sie gehören zu den ältesten Naturarzneien und haben einen festen Stellenwert bei der Prophylaxe oder Behandlung von Krankheiten.

Sie können dank ihrer nachgewiesenen Inhaltsstoffe den menschlichen Körper bei der Selbstheilung unterstützen und das Immunsystem regulieren. Vielen Bestandteilen der Heilpilze werden auch zellschützende und vitaminreiche Eigenschaften nachgesagt. Sie haben des Weiteren eine ausgleichende (adaptogene) Wirkung auf den psychischen und physischen Körper, so dass die Heilpilze bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden können. Die Pilzheilkunde wird auch als Mykotherapie bezeichnet und findet in der heutigen naturheilkundlichen Medizin immer häufiger Anwendung.

Auch in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) werden die sogenannten Heilpilze schon seit Jahrhunderten verwendet. Es gibt zahlreiche Forschungsergebnisse aus China die uns zeigen, dass die Pilze eine pharmakologische Wirkung aufweisen.

Bis ins Mittelalter fanden Pilze vielfältige Anwendung gegen Entzündungen, Magenschmerzen, Fieber und allerlei andere Beschwerden. Während sich dieses Wissen im asiatischen Raum gehalten hat und Pilze heute sogar bei Krebstherapien Anwendung finden, gewannen in unseren Breitengraden Kräuter immer mehr an Bedeutung und verdrängten die Heilpilze zusehends aus der Schulmedizin.

Als im 19. Jahrhundert Arzneien erstmals industriell hergestellt wurden, hatten die Kräuter endgültig das Rennen gemacht. Sie konnten weit einfacher, zuverlässiger und in grösserem Massstab angebaut und geerntet werden.

Mittlerweile erleben Heilpilze – oder auch Vitalpilze  – in unseren Breitengraden aber ein eigentliches Comeback. Von Heilpraktikern und Naturärzten seit jeher gerne eingesetzt, widmen sich auch Forscher dem potenziellen Nutzen von Reishi, Shii-Take und Co. Das Problem, wie bei allen anderen Pilzen auch: Der Nutzen ist nicht stichhaltig belegt, wenigstens nicht nach westliche Standards. Es gibt über Reishi und Shii-Take klinische Studien aus dem asiatischen Raum. Die entsprechen aber nicht in vollem Mass den Anforderungen der Zulassungsbehörden hier in Europa. Deshalb dürfen Pilze und Pilzpräparate auch nicht als Medikamente angepriesen werden, sondern lediglich als Nahrungsergänzungspräparate.


Riskante Onlineangebote

Mittlerweile gibt es eine grosse Menge an Onlineanbietern. Diese Anbieter versprechen unverblümt Heilung für fast jedes Leiden von Stress über sexuelle Störungen bis hin zu Krebs. Darum rate ich zur Vorsicht: «Man muss sich überlegen, was an den Heilsaussagen tatsächlich gut belegt und nachvollziehbar ist. Da wird oft übertrieben.»

Gegen die Selbstmedikation mit Pilzpräparaten aus dem Online-Handel spricht auch, dass die richtige Dosierung einige Erfahrung voraussetzt – und der Wirkstoffgehalt erheblich variieren kann: Die Spanne reicht von deklarationsgemäss vorhanden bis kaum messbar. Von möglichen Pestizidrückständen oder Schwermetallen ganz zu schweigen.

Darum ist es vorallem in der Sparte Heilpilze wichtig, einen seriösen und ehrlichen Produzenten zu haben, in den man vertrauen hat und sich sicher sein kann, dass das angebotene Präparat auch wirklich eine positive Wirkung hat. So einen Produzenten habe ich z.B. in Ethno Health gefunden, der mit seinem Produkt Pilzkraft ein wirklich gutes Produkt anbietet.


Heilpilze lassen sich nicht patentieren

Warum findet man dann keine Medikamente aus Pilzen in unseren Apotheken? Zu wenig lohnt sich der beträchtliche finanzielle Aufwand für klinische Studien am Menschen. Da sich Naturstoffe kaum patentieren lassen, konzentrieren sich die Pharmafirmen lieber auf die diesbezüglich lukrativeren, chemischen Arzneien. Alles was sich nicht patentieren lässt und das sind alle natürlichen Stoffe und Pflanzen, bringen diesen Unternehmen einen zu geringen Gewinn, obwohl es evtl. Wirkstoffe gibt die eine bessere Wirkung hätten und viel günstiger wären.

Immerhin: Auch ohne medizinisches Prädikat haben Pilze gesundheitlichen Nutzen. Sie sind vitaminreich, kalorienarm und ein guter Fleischersatz.




Reishi ( Glänzender Lackporling )

Reishi ist eines der ältesten Arzneimittel der Menschheit

Der Reishi (Ganoderma lucidum) zählt zu den bedeutsamsten Heilpilzen und zu den ältesten Arzneimitteln der Menschheit. Er kommt weltweit vor und wächst vorwiegend auf Laubbäumen – sein Lieblingsbaum ist die Eiche.

Im deutschsprachigen Raum hört der Reishi auf den Namen "Glänzender Lackporling", während er in der chinesischen Volksmedizin als magischer "Ling Zhi" seit etwa 4.000 Jahren für Heilzwecke genutzt wird.

Anders als z. B. der Shiitake oder der Austernseitling, die sowohl Heil- als auch Speisepilz sind, zählt der Reishi nicht zu den Speisepilzen. Er ist ein reiner Heilpilz, seine Konsistenz ist sehr hart, und er schmeckt überdies bitter.

Dass der Reishi dennoch so viel Popularität erlangt hat, spricht für seine ausserordentliche Heilkraft.


Zusammenstellung der durch Studien nachgewiesenen Wirkung

  • Die Histaminfreisetzung kann durch die enthaltenen Triterpene verhindert werden.
  • Es kommt zur Senkung des Gesamtcholesterins in Plasma und Leber über eine verminderte Cholesterinsynthese und / oder einen beschleunigten Cholesterinstoffwechsel.
  • Reishi ist bei akuter und chronischer Hepatitis einzusetzen. Er wirkt antientzündlich und antifibrotisch bei Leberzirrhose.
  • Die oxidative Schädigung von Leber und Nieren kann verhindert werden.
  • Bei Herpes zoster werden Schmerzen und Hauterscheinungen reduziert.
  • Es kommt zu einem direkten antiviralen Effekt auf den Herpes simplex Virus: Die Bindung an die Wirtszelle und das Eindringen können verhindert werden.
  • Unabhängig davon, ob die Einnahme vor oder nach einer Bestrahlung (Röntgenstrahlen) erfolgt, kommt es zu einer schnelleren Wiederherstellung der ursprünglichen Leuko-, Erythro- und Thrombozytenspiegel.
  • Reishi wirkt nervenschützend und fördert die Differenzierung von Nervenzellen.
  • Reishi kann bei Muskeldystrophie eingesetzt werden.


Einsatzbereiche in der Traditionellen Chinesischen Medizin

  • Eigenschaften: süß, warm bis neutral.
  • Wirkt auf Magen, Milz, Lunge, Leber, Niere und Herz.
  • Beruhigt und nährt das Herz.
  • Tonisiert Qi und Xue, nährt das Blut.
  • Bewegt Toxine und zerstreut Akkumulation.
  • Leitet Hitze und Schleim aus.
  • Adstringierend.
  • Beruhigt den Geist.
  • Tonikum.
  • Sedativum.
  • Bei Entzündungen, Bluthochdruck, Lebererkrankungen, Krebs, Schlaflosigkeit, Husten, Schwindel, Appetitlosigkeit, Asthma, Bronchitis, Magengeschwür, Arthritis, Neurasthenie, Nephritis, Höhenkrankheit, Muskeldystrophie.
  • Zur Immunmodulation.




Cordyceps Sinensis ( Tibetischer Raupenkeulenpilz )

Cordyceps ist einer der stärksten Heilpilze der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sportler erhöhen mit Cordyceps ihre Kondition und Leistungsfähigkeit. Menschen mit Abwehrschwäche stärken mit Cordyceps ihr Immunsystem, und jene mit Autoimmunerkrankungen drosseln es mit Hilfe des regulierenden Heilpilzes. 

Cordyceps sinensis ist ein seltener Pilz, der hauptsächlich in 3000 bis 5000 Metern Höhe auf den feuchten Bergwiesen des Himalaya-Hochgebirges und anderer Gebirgsketten Tibets und Chinas heimisch ist. Schon seit Jahrtausenden wird er in der traditionellen chinesischen Heilkunde verwendet und gilt als einer der stärksten Heilpilze überhaupt.

Der Cordyceps Pilz war immer eine Seltenheit und wegen der gleichzeitig grossen Nachfrage fast unbezahlbar.

Im Altertum kostete ein Gramm Cordyceps vier Mal so viel wie ein Gramm Silber. Aufgrund dessen wurde Cordyceps fast ausschliesslich am kaiserlichen Hof benutzt. Heute werden bis zu 2000 Eurofür ein Kilo wilden Cordyceps bezahlt.

Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, starteten chinesische Wissenschaftler 1972 ein ehrgeiziges Projekt. Aus allen Teilen Chinas wurden Unterarten des wilden Cordyceps gesammelt und auf chemische Zusammensetzung, Heilwirkung und Sicherheit für den menschlichen Verzehr sowie auf Eignung zum kommerziellen Anbau hin untersucht.

Aus 200 Unterarten wurde schliesslich der Cordyceps Pilz aus der Provinz Qinghai gewählt, ein Gebiet, das schon immer wegen seiner besonders wirksamen Cordyceps-Pilze bekannt war.

Cordyceps feuert Ihre Zellen an

Der Cordyceps Pilz wirkt offenbar direkt auf die Kraftwerke (die Mitochondrien) der Zellen ein und fördert somit die Energieproduktion in jeder einzelnen Zelle.

Füttert man beispielsweise Mäusen den Cordyceps Pilz, dann nimmt die Menge an ATP (dem Hauptenergiespeicher) in deren Leberzellen um 45 bis 55 Prozent zu.

Zusätzlich verbessert der Cordyceps Pilz die Fähigkeit des Körpers, möglichst gut auch geringste Sauerstoffvorräte auszunutzen, so dass mit Cordyceps seltener ein Sauerstoffmangel des Gewebes auftritt als ohne Cordyceps – was natürlich ebenfalls zu einem erhöhten Energielevel führt.

Cordyceps Pilze - Ideal für Sportler

Die Optimierung des Energiezustandes durch den Cordyceps Pilz könnte dann auch die eingangs erwähnten Höchstleistungen bei jenen Sportlern erklären, die den Cordyceps Pilz begleitend zum Training einnehmen.

Auch wird verständlich, warum man sich nach regelmässiger Cordyceps-Einnahme nicht nur körperlich leistungsfähiger, sondern auch geistig klarer fühlt, da natürlich auch die Gehirnzellen von der erhöhten Energieproduktion und der besseren Sauerstoffversorgung profitieren.

Doch versorgt der Cordyceps im Kopfbereich auch noch mit etwas ganz anderem, nämlich mit guter Laune.


Cordyceps stärkt Ihr Immunsystem

Cordyceps soll als so genannter bidirektionaler Immunregulator wirken. Das bedeutet, die Wirkung eines zu schwachen Abwehrsystems wird verstärkt und die eines überaktiven Abwehrsystems – wie z. B. bei Autoimmunerkrankungen – wird gehemmt.

Eine Reihe von Untersuchungen hat gezeigt, dass die Wirkung von Cordyceps auf das Immunsystem linear dosisabhängig ist, also je mehr Cordyceps eingenommen wird, umso grösser ist der erwünschte Effekt.


Zusammenstellung der durch Studien nachgewiesenen Wirkung

  • Die Wirkung von Cordycepin ist vergleichbar mit der von Antibiotika: Das Wachstum von Clostridium perfringens und C. paraputrificum kann verhindert werden. Dabei kommt es nicht zu einer Zerstörung von Bifidobakterien und Laktobazillen wie beim Einsatz von Tetrazyklin und Chloramphenicol.
  • Die Makrophagen werden aktiviert. Über eine Stimulierung der Peyer’schen-Plaques wird das komplette Immunsystem angeregt.
  • Die Aktivität der natürlichen Killerzellen wird erhöht.
  • Eine Stunde nach Verabreichung kommt es zu einer dosisabhängigen Erhöhung der Kortikosteroide, die bis zu 24 Stunden anhalten kann.
  • Der Leberstoffwechsel wird verbessert.
  • Durch Gallenstauung bedingte Leberfibrose kann verhindert werden.


Einsatzbereiche in der Traditionellen Chinesischen Medizin

  • Eigenschaften: süß, bitter, warm, trocken.
  • Stärkung von Lungen und Nieren (nährt das Lungen-Yin, tonisiert das Nieren-Yang).
  • Tonisierung von Qi und Yang.
  • Essenz, Xue und Wei Qi werden gestärkt / vermehrt.
  • Die Zirkulation von Qi und Xue wird verbessert.
  • Beruhigt Emotionen.
  • Blutbewegend und blutbildend.
  • Bei häufigem Wasserlassen.
  • Stärkt die sexuelle Energie und den unteren Rücken.
  • Hilfreich bei Gelenk- und Muskelschmerzen.
  • Bei Müdigkeit und Schwäche nach Erkrankung.
  • Zur Stärkung des Immunsystems (Aids, Krebs).
  • Gegen Rheuma.
  • Atemwegserkrankungen (Husten, Erkältung, Kurzatmigkeit, Asthma, Bronchitis).
  • Bei Entzündungen.
  • Bei Schlaflosigkeit und Nachtschweiß.
  • Bei unregelmäßiger Menstruation.
  • Verbessert Blut- und Sauerstoffversorgung des Körpers.


Stärkung der Lebensenergie

Hinweise auf medizinisch interessante Inhaltsstoffe der Cordyceps-Arten liefern uns zum Beispiel auch die Yaks. Diese zottigen Rinder leben in den Hochebenen Tibets. Während der Brunftzeit graben sie den „Chinesischen Raupenpilz“ (Cordyceps) aus, fressen ihn und kommen dadurch richtig gut in Fahrt. Diese stärkende Wirkung sowie die vielen Heilkräfte des Cordyceps sind in bis zu 2.000 Jahre alten chinesischen Kräuterbüchern dokumentiert. Neben den beschriebenen Wirkungen dient der Cordyceps allem voran der Stärkung der Lebensenergie Qi.


Für wenn ist Cordyceps nicht geeignet


Vorsicht ist geboten bei Personen, die Asthma-Sprays mit Beta-2-Sympathomimetika verwenden. Cordyceps hat nämlich nicht nur eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur der Blutgefässe, sondern auch auf die glatte Muskulatur der Luftwege, wirkt also so ähnlich wie das Medikament und kann daher dessen Wirkung womöglich noch verstärken.

Wenn Sie also Medikamente – gleich welcher Art – nehmen und gleichzeitig Cordyceps einnehmen möchten, halten Sie am besten Rücksprache mit Ihrem Arzt, damit er Ihre Medikamentendosis u. U. früher oder später reduzieren bzw. anpassen kann.


Caga (Schiefer Schillerporling ) 

Der Chaga-Pilz ist ein Pilz aus Nordeuropa. In der Volksmedizin wird er dazu verwendet, Krankheiten zu heilen – doch wie wirkt er wirklich?

Der Chaga-Pilz stammt aus den Wäldern nahe des nördlichen Wendekreises und gilt als Heilpilz. Der Volksmedizin in Finnland oder Sibirien zufolge kann ein Tee aus Chaga-Pilz Magen-Darm-Beschwerden lindern oder das Immunsystem stärken. Das gilt aber nur für Pilze, die an Birkenstämmen wachen: Indem er mit dem Holz seines Wirtsbaumes verwächst, kann der Chaga-Pilz ihm Nährstoffe entziehen – und auch den gesunden Birkensaft.

Wirksamkeit durch Studien belegt

Bereits seit den 1930-er Jahren werden die Inhaltsstoffe und die Wirkung des Chaga in Russland wissenschaftlich erforscht. Heute belegen – neben den Erfahrungen aus der Naturheilkunde – zahlreiche internationale wissenschaftliche Studien seinen hohen therapeutischen Wert.


Wertvolle Inhaltsstoffe

Therapeutisch wichtige Inhaltsstoffe sind unter anderem Betulin (Vorstufe der Betulinsäure), bioaktive Triterpene, Polysaccharide und Flavonoide, Ergosterole, Sterole wie das wertvolle Inotodiol und sein Melanin-Komplex. Auch zeichnet sich der Chaga durch seinen überdurchschnittlichen Reichtum an Antioxidantien sowie Mineralstoffen und Spurenelementen aus, darunter Kalium, Natrium, Mangan und Vanadium.


Anwendungsgebiete in der Mykotherapie

In der Pilzheilkunde liegt der Fokus auf dem Einsatz des Chaga in der komplementären Krebstherapie. Besonders in frühen Krebsstadien hat sich seine tumorhemmende Wirkung bewährt. Aber auch bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen ist er wertvoll, da er das Tumorwachstum verlangsamen kann. Weiterhin trägt er zur Eindämmung der Metastasenbildung bei und kann die Apoptose (den programmierten Zelltod) der Krebszellen einleiten. Sehr wohltuend für die Betroffenen ist seine lindernde Wirkung auf Schmerzen und die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie.



Wichtigste Indikationen und Wirkungen

  • Krebsprophylaxe
  • Krebserkrankungen; vor allem Magen- und Darmkrebs sowie Lungen- und Hautkrebs
  • Linderung der Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie u. a. durch Schutz des Knochenmarks
  • Geschwüre und Tumore in Magen und Dünn- und Dickdarm
  • Regulierung und Stimulierung des Immunsystems
  • Entzündungen
  • Psoriasis
  • Antioxidativ
  • Antibakteriell
  • Antiviral, z. B. bei Grippe- und Erkältungsviren sowie Herpes 1
  • Antithrombotisch
  • Blutzuckersenkend



Hinweis: Die beschriebenen Wirkungen beruhen auf der Einnahme von Vitalpilzpulver, das aus dem ganzen Pilz hergestellt wurde. Bitte lassen Sie sich vor der Anwendung von Ihrem Therapeuten beraten.





Shiitake (Lentinula edodes)

Der Shiitake Pilz wird als König der Heilpilze bezeichnet. Denn er steht aufgrund seiner beeindruckenden Heilwirkungen an der Spitze der weltweit wirksamsten Heilpilze. In China und Japan gilt der Shiitake schon seit Jahrtausenden als fixer Bestandteil der Hausapotheke. 

Der Shiitake zeichnet sich durch ein besonders weitläufiges Wirkungsspektrum aus.

Während er in Japan z. B. bei Bluthochdruck, Magengeschwüren, Gicht, Verstopfung, Neuralgien und Krebs empfohlen wird, zählen in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) insbesondere Arteriosklerose, Leberleiden (z. B. Hepatitis), Diabetes, Masern sowie Anti-Aging zu den typischen Anwendungsbereichen.

Dabei kann der Shiitake sowohl vorbeugend als auch bei bereits bestehenden Leiden wunderbare Dienste leisten.

Da der Shiitake in Europa nicht heimisch ist, hat es natürlich seine Zeit gedauert, bis er in unseren Breiten Fuss fassen konnte. Und doch wurden in Deutschland immerhin schon im Jahre 1909 die ersten Anbau-Versuche unternommen.

Es sollte dann aber mehr als 60 Jahre dauern, bis der Shiitake in Europa und auch in Nordamerika Anerkennung fand.

Seitdem ist seine Beliebtheit kontinuierlich angestiegen und es interessieren sich immer mehr Menschen – darunter auch viele Forscher – für seine Nähr- und Heilstoffe. Starten wir mit den Nährstoffen im Shiitake Pilz.

Shiitake Pilz: Hochwertiger Eiweisslieferant

Der Shiitake liefert etwa 2,2 Gramm Eiweiss pro 100 Gramm. Interessant ist, dass sein Eiweiss alle essentiellen Aminosäuren (z. B. Leucin und Lysin) im ähnlichen Verhältnis wie Milch oder Fleisch enthält und daher eine hochwertige Eiweissquelle darstellt.

Eine japanische Studie mit männlichen Erwachsenen hat überdies gezeigt, dass sich das Eiweiss im Shiitake – auch im Vergleich zu anderen Pilzen – durch eine besonders hohe Verdaulichkeit auszeichnet.

Shiitake Pilze enthalten viel Kupfer

In Bezug auf die Spurenelemente glänzt der Shiitake insbesondere aufgrund seines hohen Kupfergehalts. Kupfer ist lebenswichtig, da gewisse Enzyme ohne Kupfer nicht funktionieren würden.

So ist Kupfer z. B. an der Bildung von Bindegewebe und Blut sowie an der Funktion des Nervensystems beteiligt.

Der empfohlene Tagesbedarf von Kupfer beträgt ca. 1 bis 2,5 Milligramm und so reichen rund 70 Gramm gekochte Shiitake Pilze aus, um ganze 72 Prozent des Tagesbedarfs zu decken.

Shiitake Pilze enthalten viel Vitamin B für Nerven und Stoffwechsel

Neben Vitamin B2, Vitamin B3 und Vitamin B6 enthält der Shiitake besonders viel Vitamin B5 (Pantothensäure) und damit viel Power für einen gesunden Stoffwechsel und gesunde Nerven.

Der Tagesbedarf an Vitamin B5 liegt bei 6 Milligramm, den Sie mit nur 5 Shiitake Pilzen (ca. 65 g) bereits zu einem Viertel gedeckt haben.

Shiitake Pilze: Eine interessante Vitamin-D-Quelle

In Mittel- und Nordeuropa leiden viele Menschen an einer Unterversorgung mit Vitamin D. Das Vitamin wird hauptsächlich unter der Einwirkung des Sonnenlichts in der Haut gebildet.

In der sonnenarmen Jahreszeit kommt es daher in nördlichen Regionen häufig zu einem Mangel, der bestehen bleibt, wenn man sich auch im Sommer nur wenig im Freien aufhält.

Niedrige Vitamin-D-Spiegel aber begünstigen nahezu jede chronische Krankheit und – sollte bereits eine bestehen – verhindern die Heilung derselben.

Lebensmittel enthalten so gut wie kein Vitamin D und können daher auch nicht zur Deckung des Bedarfs herangezogen werden.

Ausnahmen bestätigen jedoch auch hier die Regel: Denn neben manchen Fischarten und Fischleber (Lebertran) können auch Pilze zu Vitamin-D-Lieferanten werden, jedoch nur, wenn sie aus dem Freiland stammen und von der Sonne beschienen wurden.

Finnische Forscher haben in einer Studie festgestellt, dass viele Pilze – darunter auch der Shiitake – einen bemerkenswerten Ergosteringehalt aufweisen und somit bedeutende Vitamin-D-Lieferanten sein können.

Denn Ergosterin fungiert als Provitamin zur Bildung von Vitamin D.

Der Tagesbedarf an Vitamin D wird offiziell mit 600 – 800 IE angegeben, inoffiziell mit 4.000 bis 8.000 IE. Untersuchungen haben nun gezeigt, dass 100 Gramm Shiitake-Pilze, die anfänglich nur 100 IE (2,5 µg) Vitamin D enthielten, ganze 46.000 IE aufwiesen, nachdem sie 2 Tage für jeweils 6 Stunden in der Sonne verbracht hatten (also dort getrocknet wurden).

Somit würden 2 bis 10 Gramm Shiitake-Pilze ausreichen, um den täglichen Vitamin-D-Bedarf zu decken, natürlich nur, wenn der Pilz in der Sonne war.



Zusammenstellung, der durch Studien nachgewiesenen Wirkung

  • Durch Veränderung des Phospholipidstoffwechsels in der Leber kommt es zur Senkung des Cholesterinspiegels.
  • Der Inhaltsstoff Tyrosinase senkt zu hohe Blutdruckwerte.


Einsatzbereiche in der Traditionellen Chinesischen Medizin

  • Eigenschaften: süß, neutral.
  • Milz, Magen, Lunge.
  • Reguliert Qi und Blut bei Leere, aber nicht bei Blockaden.
  • Löst Schleim.
  • Stärkung von Mitte und Qi.
  • Exanthemen zum Durchbruch verhelfend.
  • Bei Appetit- und Kraftlosigkeit.
  • Bei häufigem Wasserlassen.
  • Bei Rachitis.
  • Bei Magen- und Gebärmutterkarzinom.
  • Bei Hyperlipämie.

Hericium (Stachelbärte)

Der Hericium erinaceus, auch Igelstachelbart oder Affenkopfpilz genannt, ist ein optisch eher skurriler Pilz. Er ist ein hervorragender Speisepilz, wird aber ebenso als Heilpilz geschätzt. Seine Aromastoffe verleihen ihm einen exotischen Geschmack, welcher an Meeresfrüchte mit einer leichten zitronenartigen und kokosähnlichen Nuance erinnert.

Die Vielzahl an Biovitalstoffen ist der Grund für seine hervorragenden Eigenschaften als Naturheilmittel.


Der Hericium ist eine imposante Erscheinung. Sein Fruchtkörper ist weiss bis cremefarben und hat eine rundliche-ovale Form. Er ist von dichten, zwei bis drei Zentimeter langen und weichen Stacheln bedeckt. Dadurch sieht er eher wie ein Badeschwamm oder ein zotteliges Tier aus. Darum auch der Name Affenkopfpilz oder manchmal wird er auch Löwenmähne genannt. Er wächst in Ostasien, Nordamerika und Nordeuropa. Er bevorzugt die Wunden älterer oder bereits abgestorbener Bäume wie Buchen, Eichen und manchmal auch Obstbäumen.

Der Hericium ist sowohl ein kulinarischer Genuss, als auch ein wertvoller Vitalpilz. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird er seit vielen Jahrhunderten verwendet, um einen aus dem Gleichgewicht geratenen Organismus wieder zu normalisieren.

Zusammenstellung der durch Studien nachgewiesenen Wirkung

  • Die enthaltenen Polysaccharide haben eine antitumorale Wirkung.
  • Die Produktion von Nervenwachstumsfaktoren wird erhöht. Es kommt zur Regeneration peripherer Nerven bei degenerativen neuronalen Erkrankungen.


Einsatzbereich in der Traditionellen Chinesischen Medizin

  • Erkrankungen des Magens.
  • Tumore des Verdauungstraktes.

Maitake (Gemeiner Klapperschwamm)

Maitake, oder auch Klapperschwamm oder tanzender Pilz genannt, ist ein beliebter und ausgezeichneter Speisepilz. Ausserdem ist er ein wirkungsvoller Heilpilz. Sein breites Spektrum an Wirkungen und der beachtliche Erfolg haben ihn zu einem der meistuntersuchten Heilpilze gemacht.

Der Maitake (mit wissenschaftlichem Namen Grifola frondosa) kann sich an seine Umgebung so gut anpassen, dass man ihn meistens erst dann sieht, wenn man schon direkt vor ihm steht. Seine graubraunen Hüte heben sich kaum von der Umgebung ab. Er galt früher in Asien als so wertvoll, dass seine Fundstellen stets geheim gehalten wuden oder höchstens innerhalb der eigenen Familie weitergegeben worden sind. Der Maitake besitzt einen grossen Fruchtkörper, der aus zahllosen kleinen, fächerartigen, sich überlappenden Pilzhüten besteht. Er treibt von August bis Oktober zumeist an den Wurzeln alter Eichen aus, manchmal auch an Linden, Kastanien und Buchen. Er wächst meist auch noch jahrelang auf bereits gefällten oder umgestürzten Bäumen. Er kann bis zu 50cm hoch werden und die Grösse eines Basketballs erreichen. Früher wurde er vorwiegend wegen seiner Heilkräfte geschätzt, heute ist er wegen seines intensiven Pilzaromas auch zu einem beliebten Speisepilz geworden. Erst seit den 1980er Jahren wird er auch in Kultur angebaut, da die natürlichen Vorkommen den immer mehr steigenden Bedarf nicht mehr decken konnten.


Zusammenstellung der durch Studien nachgewiesenen Wirkung

  • Die Erhöhung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes Typ II wird unabhängig von Veränderungen des Körpergewichtes verhindert.
  • Auch der Anstieg der Triglyzeride wird unabhängig von Veränderungen des Körpergewichtes verhindert.
  • Die Insulinsensitivität der Zielzellen wird erhöht, der Insulinspiegel gesenkt.
  • Gewichtszunahme kann verhindert werden.
  • Der Entstehung einer Fettleber wird entgegengewirkt.
  • Nach mehreren Monaten der Einnahme kann der Gesamtcholesterinspiegel gesenkt und der HDL-Spiegel konstant gehalten werden.
  • Der systolische Blutdruck wird über das Renin-Angiotensin-System gesenkt.


Einsatzbereiche in der Traditionellen Chinesischen Medizin

  • Eigenschaften: süß, mild, schwach kühl.
  • Funktionskreis: Milz, Blase, Nieren.
  • Löst Feuchtigkeit und Ödeme auf.